In den vergangenen Wochen veröffentlichte der Tagesspiegel zwei Artikel von Sebastian Leber, in denen sowohl meine Person als auch die Bewegung QUERDENKEN-711 einseitig dargestellt werden. Als jemand, der sich seit Jahren für Frieden, Freiheit und Grundrechte einsetzt, ist es mir wichtig, auf diese Form der Berichterstattung zu reagieren – nicht aus Trotz, sondern im Sinne einer fairen, aufrichtigen Öffentlichkeit.

Konstruiertes Framing statt Aufklärung – Meine Antwort auf die Berichte vom 25. April und 21. Mai 2025

Im Artikel vom 25. April 2025 über das Urteil gegen Reiner Fuellmich heißt es:

„Seit Monaten steht auch Querdenken-Gründer Michael Ballweg vor Gericht.“

Was fehlt: Die Anklage wurde im Oktober 2023 zunächst nicht zur Hauptverhandlung zugelassen – ein juristischer Vorgang, der wesentliche Zweifel an der Anklageschrift erkennen lässt. Erst durch die Beschwerdeinstanz wurde das Verfahren später doch eröffnet. Diese Einordnung wird im Artikel verschwiegen.

Ebenfalls kritisch:

„Nach Überzeugung der Anklage warb Ballweg Gelder ein und verwendete diese für sich.“

Was hier als Tatsache formuliert wird, ist in Wahrheit die Sicht der Anklage. Der Artikel vermeidet den Hinweis, dass es sich um Schenkungen handelte – freiwillig, zweckfrei und transparent kommuniziert. Kein Wort darüber, dass die Mittel in Infrastruktur, Versammlungen und Öffentlichkeitsarbeit geflossen sind. Stattdessen: Suggestion persönlicher Bereicherung – ohne Urteil, ohne Beleg.

Aus Besuch wird „Ikone“ – wie Medien Nähe konstruieren

Im Artikel vom 21. Mai 2025 wird die Politikwissenschaftlerin Ulrike Guérot, die einmalig als Zuhörerin an einer öffentlichen Verhandlung teilnahm, zur „Ikone der Querdenkerszene“ erklärt:

„Die Bonner Politikwissenschaftlerin Ulrike Guérot ist eine Ikone der Querdenkerszene.“

Kein Zitat, keine Quelle, keine Fakten – nur Zuschreibung. Dass Frau Guérot nicht Mitglied oder Sprecherin von QUERDENKEN-711 ist, spielt offenbar keine Rolle. Nähe wird behauptet, nicht belegt.

Noch gravierender ist die nächste Passage:

„Der Verein ‚Querdenken 711‘ hatte am Vortag extra eine Pressemitteilung verschickt …“

Diese Aussage ist nachweislich falsch. QUERDENKEN-711 ist kein Verein, sondern eine dezentrale Bürgerbewegung. Es existiert keine juristische Person mit dem Namen „Querdenken 711“. Pressemitteilungen werden durch ein zentrales Presseteam im Namen der Bewegung veröffentlicht – nicht im Namen eines nicht existierenden Vereins.

Was hier wirklich geschieht

Diese Art der Berichterstattung ist kein Versehen – sie folgt einem erkennbaren Muster. Menschen wie Reiner Fuellmich, Ulrike Guérot oder ich werden nicht als Einzelpersonen dargestellt, sondern in ein kollektiv diffuses „Querdenken-Milieu“ einsortiert. Begriffe wie „Ikone“, „Verschwörungsideologe“ oder „Corona-Verharmloser“ ersetzen journalistische Einordnung durch emotionale Etikettierung.

Statt Aufklärung wird Deutung betrieben. Statt Information wird Stimmung gemacht.

Wofür wir wirklich stehen

QUERDENKEN-711 steht für Frieden, Freiheit und Grundrechte. Für Menschenwürde, Meinungsvielfalt und Eigenverantwortung. Dass Medien kritisch berichten, ist Teil unserer offenen Gesellschaft – aber Kritik darf nicht zur Konstruktion werden, und Meinungsbildung nicht zur Meinungslenkung.

Wir brauchen keine Helden. Wir brauchen Wahrheit.

Einladung zum Dialog

Ich lade alle Medienschaffenden ein, ins direkte Gespräch zu kommen. Fragen zu stellen, statt Etiketten zu verteilen. Denn echte Pressefreiheit lebt vom Kontakt – nicht von Distanz. Und sie lebt vom Mut zur Differenzierung – gerade in Zeiten, in denen viele nur noch die lauten Stimmen hören.

Quellen

  1. Gericht verhandelt über Kündigung: Umstrittene Politologin Guérot will ihre Stelle an der Uni Bonn zurückhttps://archive.is/uzbKo
  2. Haftstrafe für Reiner Fuellmich: Querdenker zweigte 700.000 Euro aus Stiftung ab – und kaufte Whirlpoolhttps://archive.is/egdEx

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